Als bei einer Restaurierung/Rekonstruktion einer Orgel von 1863 der  Originalzustand wiederhergestellt wurde, wurde auch wieder eine  historische Trompete 8' ins HW eingebaut. Die Kemper-Trompete von 1954  war dann nicht mehr zu gebrauchen. Die Gemeinde hat mir die Pfeifen geschenkt und ich überlegte, was man damit anfangen könnte.
Nun habe ich hier einmal im Jahr einen großen Gottesdienst in einer  ehemaligen Klosterkirche zu begleiten, die keine Orgel mehr besitzt. Ich habe einen Orgelbauer gefragt, ob er nicht ein paar gebrauchte Teile  übrig habe, um mir eine transportable Trompetenorgel zu bauen.

Er hatte tatsächlich von einem Orgelumbau eine elektrische Prospektlade  aus den 1980ern im Lager, schon mit Magneten versehen. Dann fand sich  ein altes Gebläse und ein kleiner Balg. Letzteres baute er mir in eine Kiste, von der aus drei Schläuche in die Laden führen.

In der Kiste ist auch die Elektronik untergebracht. Es gibt einen  simplen MIDI-Eingang, an den ich einen kleinen Funkempfänger geschaltet habe.
Als Sender fungiert ein billiges Keyboard mit MIDI-Ausgang.
Mit ein paar Brettern habe ich mir ein Gestell gebaut, welches auf das 3. Manual aufgesetzt wird und das Keyboard trägt. So kann ich von der Hauptorgel aus die Trompetenorgel als 4. Manual anspielen (leider nicht  ankoppeln).

Da die Hauptorgel sehr mild intoniert ist, kann die Trompetenorgel, die  ich vor dem Altar aufgestellt habe, klanglich erstaunlich gut mithalten. Man kann sie gut als Tuba-Ersatz für Solo-Effekte einsetzen. Übrigens: die Trompetenorgel passt problemlos in einen normalen VW-Bus und ist flott aufgebaut.

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